Tag 1
Gewohnt früh starteten 21 Zünfter zur diesjährigen Zunftreise ins Umland des Lac Léman. So verliessen wir gegen 6.45 Uhr Uster in Richtung Bern, zu unserem Gipfelihalt in Schönbühl, kurz vor Bern. Unter den schönen Platanen der Terrasse des Gasthauses Schönbühl nutzten wir die Zeit für die ersten lustigen Gespräche. Vorbei am Gemüsegarten der Schweiz (Kerzers), am Murten- und Neuenburgersee sowie an Yverdon-les-Bains, fuhren wir weiter in Richtung Morges. Es blieb genügend Zeit, Morges zu besichtigen, bevor wir mit dem Raddampfer «Vevey» auf die französische Seite des Genfersees kreuzten, um das malerische Dorf Yvoire zu besuchen. Auf dem Schiff verköstigten wir uns mit geräucherter Forelle, geräuchertem Felchen und Flusskrebs begleitet von ersten Weinen aus dem La Côte. In Yvoire selbst genossen wir das Mittagessen im Restaurant Jules Verne, direkt am See. Natürlich nahmen wir uns genügend Zeit, das pittoreske Dorf anzuschauen. Unsere nächste Station war Jussy im Kanton Genf, wo wir das Château du Crest besuchten. Eine riesige Anlage, in welcher über 20 ha Rebgebiet bearbeitet werden. Hier werden auf weiteren 200 ha aber auch Getreide angebaut und Mastschweine gehalten. Die ausführliche Degustation nach der Führung war ziemlich umfassend… Wir degustierten acht Weiss- und acht Rotweine aus dem östlichsten Kantonsteil. Josef und sein Team machen hier wirklich eine gute Arbeit. Chapeau! Unweit von der Domaine entfernt, in der Auberge de la Couronne zu Jussy, erwartete uns ein feines Nachtessen, natürlich mit den passenden Weinen aus der Region. Das wunderbare Dessert (flambierter Glacékuchen mit drei verschiedenen Aromen) wird lange in Erinnerung bleiben. Unsere letzte Fahrt führte uns schliesslich nach Genf, wo wir im Hotel Tiffany eincheckten. Es blieb immer noch genügend Zeit für einen Schlummerbecher, um den eindrücklichen und langen Tag Revue passieren zu lassen.
Tag 2
Mit etwas Verspätung, dafür wieder vollzählig, nahmen wir unsere samstägliche Etappe in Angriff. Eine gemütliche Fahrt führte uns zur Domaine les Hutins in Dardagny, im westlichen Teil des Kantons gelegen. Die Kellermeisterin Valerie begleitete uns durch die ausgiebige Degustation mit neun weissen und neun roten Weinen. Natürlich diskutierten wir alle rege über die verschiedenen Traubensorten und die Resultate in den Flaschen. Valerie war eine sympathische Diskussionspartnerin. In der nahe gelegenen «Auberge de Dardagny» verpflegten wir uns – wiederum unter dem Laub von Platanen – mit warmen Schinken oder Lammkeule mit Gemüse und Kartoffelgratin. Pünktlich zu diesem Mittagessen gesellte sich unser Zunftfreund Marco zu uns. Wir waren nun 22 Zünfter. Im Park des nahegelegenen Château de Dardagny fand zufälligerweise ein Anlass mit Degustation vieler Weine aus der nahen Umgebung sowie Essenshäppchen verschiedener Köche aus umliegenden Restaurants statt. Das liessen wir uns nicht entgehen und so mischten wir uns unter die lokale Bevölkerung und genossen die verschiedenen Weine und den Fingerfood. Selbst der Genfer ex-Regierungsrat Maudet war mitten unter uns. Er empfahl uns Winzer und Weine und lustige Gespräche entstanden.
Gegen 15.30 Uhr fuhren wir zurück nach Genf. Hier organisierte Stefan für uns eine Führung durch die Altstadt von Genf. Unser Guide, Antoinette Aeschlimann, eine zugewanderte Bernerin, erklärte uns die Besonderheiten der internationalen und weltoffenen Stadt Genf. Genf beherbergt 42 internationale Organisationen, welche zusammengezählt rund 11’000 Tagungen jährlich veranstalten. Wirkliche Genfer findet man kaum, alle sind irgendwie zugewandert. Nach der Führung blieb noch etwas Zeit, sich im Hotelzimmer zu erholen. Um 19.00 Uhr trafen wir uns vor unserem Hotel zum Apéro. Das anschliessende Nachtessen, Crevettenmousse, Fisch- oder Fleischmenue und Cheesecake au Citron zum Dessert rundeten den spannenden Tag ab.
Tag 3
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen konnten wir planmässig zu unserer dritten Etappe in Richtung Murten aufbrechen. On time kamen wir in Murten an, wo uns Peter bereits zur Besichtigung des historischen Städtchens erwartete. Dank guter geschichtlicher Vorbereitung auf dem Weg nach Murten durch Stefan, konnten wir den Erklärungen unseres Stadtführers zu Karl des Kühnen, welcher grossen Einfluss auf die Geschichten von Murten hatte, bestens folgen. Im Hotel Murtenhof mit toller Aussicht auf Murtensee und Mont Vully genehmigten wir uns unser letztes gemeinsames Essen auf der diesjährigen Zunftreise. Tomatensalat mit Freiburger Vacherin, gebratenes Rumpsteak mit saisonalem Gemüse und feinen Weinen von den Rebbergen des Mont Vully. Abgerundet wurde das Essen mit einem Tobleronemousse mit Baileyssauce, ein perfektes Schlussbouquet an diesem herrlichen Ort. Um 15.00 Uhr trafen wir uns beim Heinigercar, mit welchem uns unser Chauffeur Wendelin sicher nach Uster zurückbrachte.
Lieber Stefan: Wir bedanken uns ganz herzlich bei dir für diese drei wunderschönen Tage. Alles hat bestens funktioniert, wir haben vieles erlebt, wir haben gut gegessen, wir haben spannende Weine degustiert und getrunken, wir hatten viele lustige Gespräche, wir haben mit dir und dank dir gemeinsam eine weitere schöne Erinnerung in unserem Leben.